Interview
Interview im März 2025
#04Digital-Überall - behind the scenes In diesem Newsletter bekommt ihr einen Einblick in das Projekt Digital-Überall - in einem Wordrap mit unserem langjährigem Mitarbeiter Helmut Feichtinger aus Oberösterreich. |
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1. Was begeistert dich am meisten an den Workshops von Digital Überall? Da es um Digitalisierung geht, sind aktuelle Einblicke für die TeilnehmerInnen besonders spannend. Da die Workshops direkt anwendbares Wissen vermitteln, ist das für alle super wertvoll. Auch der Austausch, Diskussionen und Hands-on-Übungen machen die Workshops sehr lebendig. |
2. Wie schaffst du es, Internetsicherheit spannend und verständlich zu vermitteln? Internetsicherheit kann trocken wirken, aber mit meinen Methoden wird sie spannend und verständlich. Anstatt nur Theorien zu erklären, zeige ich echte Fälle von Cyberangriffen oder Datenlecks und deren Auswirkungen. Auch das verwendete Quiz macht das Thema greifbar. Ich zeige, wie Internetsicherheit im täglichen Leben hilft – z. B. mit Passwörtern, Phishing-Mails oder Social Media. |
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3. Welcher Moment in einem Workshop hat dich besonders berührt? Eine sehr betagte Dame kam in den Seminarraum und fragte „Bin ich hier richtig beim Vortrag“? Ich sagte zu ihr: „Wenn Sie zu einem Vortrag wollen, sind Sie hier falsch, aber wenn Sie mit mir einen kleinen Ausflug in die digitale Welt unternehmen möchten, sind Sie hier richtig und herzlich willkommen“. Am Ende des Workshops kam die Dame dann zu mir und bedankte sich, da sie jetzt vieles verstehen würde. Sie hat sich auch zu den nächsten Workshops mit mir angemeldet. Sie sagte auch: „Sie waren ein Goldgriff für mich“. Gab es Tränen – vor Lachen oder Rührung? Das hat mich tatsächlich ein wenig bewegt. |
4. Was ist dein Geheimtipp für Eltern, um ihre Kinder sicher im Umgang mit dem Internet zu begleiten? Statt Regeln und Verbote sollen Eltern Interesse zeigen und mit den Kindern offen reden. Welche Apps und Spiele nutzen sie und vielleicht das eine oder andere gemeinsam spielen und erkunden. Über Risiken aufklären, ohne Angst zu machen. Und ganz wichtig: Vorbildhaltung – wenn man als Eltern bewusst mit Medien umgeht, verstehen die Kinder das meistens automatisch. Kinder zu begleiten ist besser als sie zu kontrollieren. Und wie oft musst du „Nein, das ist kein Virus“ sagen? Vereinzelt, aber selten. Meine Standardantwort: „Nein, das ist kein Virus – aber es ist gut, dass du nachfragst!“ |
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5. Wie siehst du die Rolle von künstlicher Intelligenz (KI) in der Bildung der Zukunft? Künstliche Intelligenz wir die Bildung in Zukunft mit Sicherheit revolutionieren. KI kann Lernfortschritte analysieren, Inhalte vorschlagen und Chatbots können Fragen beantworten. KI kann Sprachbarrieren überwinden und mit gesteuerten Simulationen und virtuellen Welten wird Lernen praxisnaher. KI kann aber nach heutigem Stand Lehrende nicht ersetzen, sondern nur unterstützen. Bildung ohne Empathie und kritischem Denken funktioniert nicht und das kann noch keine Maschine übernehmen. Wird KI uns irgendwann die Hausaufgaben machen? Hausaufgaben kann KI schon jetzt: Recherchen zu jedem Thema, Grammatik, Stil oder Fehler in Matheaufgaben checken, Brainstorming für Aufsätze, Referate oder Projekte. |
6. Was macht dir am meisten Spaß bei der Arbeit mit SeniorInnen in der digitalen Bildung? Die Arbeit mit Seniorinnen in der digitalen Bildung ist einfach großartig! Wenn jemand zum ersten Mal eine Videonachricht von der Enkelin bekommt oder online etwas selbstständig erledigt, leuchten die Augen! Wenn plötzlich verstanden wird, dass das Internet nicht nur kompliziert, sondern auch richtig nützlich ist. Es ist wunderschön zu sehen, wie Menschen, die dachten, sie seien „zu alt für Technik“, plötzlich WhatsApp, Online-Banking oder Videotelefonie sicher nutzen. Es gibt immer lustige und herzerwärmende Momente. Kein Druck, kein Stress – einfach gemeinsam lernen und ein wenig Spaß haben. Und wie oft wirst du gefragt, was ein „Meme“ ist? Das wurde ich noch nie gefragt. |
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7. Wie erklärst du E-Government für alle auf einfache und verständliche Weise? E-Government bedeutet einfach gesagt Behördengänge online zu erledigen statt persönlich ins Amt zu gehen. So war es früher: Man musste für alles zum Amt – Formulare holen, ausfüllen, abgeben, warten… Und so ist es heute: Viele Behördengänge können bequem von zu Hause aus per Smartphone oder Computer erledigt werden. Mit oder ohne Zauberstab? Ohne Zauberstab, aber so erklärt, dass es verstanden wird. |
8. Was motiviert dich, den Gemeinden mit fertigen Plakaten und Vorlagen so einiges an Arbeit abzunehmen? Mich motiviert vor allem, dass digitale Teilhabe für alle möglich wird – ohne Stress für die Gemeinden! Gemeinden haben oft wenig Zeit & Ressourcen. Mit fertigen Materialien geht es schneller. Kurz gesagt: Gemeinden sollen sich nicht mit Design- oder Kommunikationsproblemen aufhalten müssen – sie sollen einfach loslegen können! |
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9. Wie schaffst du es, deine Leidenschaft und Motivation auf die Teilnehmenden zu übertragen? Ich glaube, dass die ersten 60 Sekunden darüber entscheiden, ob du die Teilnehmenden mitnehmen kannst oder nicht. Ich bin der festen Überzeugung, dass ich diesbezüglich eine Begabung habe. Das ist so wie in der Musik: Du kannst Noten lernen, ein Musikinstrument lernen, wenn aber die Begabung fehlt, wirst du nie wirklich erfolgreich sein. Wenn ich mit Spaß und Leidenschaft erkläre, spüren das die Teilnehmenden sofort. Kein Frontalunterricht! Lieber Fragen stellen, ausprobieren lassen und gemeinsam Lösungen finden. Lernen soll Spaß machen! Ein lockerer Umgang nimmt die Angst vor der Technik. Am schönsten ist es, wenn Teilnehmende am Ende sagen: „Ich hätte nie gedacht, dass das so einfach sein kann!“ Gibt es ein geheimes Motivationsmantra? Mein persönliches Motivationsmantra lautet: Einfach machen – Fehler sind nur Zwischenschritte zum Erfolg! Warum? Weil viele sich von Perfektionismus oder der Angst vorm Scheitern bremsen lassen. Aber gerade beim digitalen Lernen gilt: Probieren, Fehler machen, daraus lernen – und weitermachen! |
10. Was ist dein persönlicher Tipp für mehr digitale Kompetenz im Alltag? Mein persönlicher Tipp für mehr digitale Kompetenz im Alltag: Neugierig bleiben & einfach ausprobieren! Täglich ein digitales Tool nutzen, Fake News entlarven – Kritisch hinterfragen: Wer schreibt das? Ist die Quelle seriös? Gibt es Faktenchecks? Mit anderen austauschen – In der Familie, mit KollegInnen oder in Kursen – voneinander lernen macht Spaß! MS Teams und LMS365 als Lernplattform nutzen! Und wie oft musst du „Google es einfach“ sagen? Gar nicht, weil ich die Suchmaschine vorweg vorstelle und somit wird sie selbstständig genutzt. |
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